Liebe in der Partnerschaft
Was ist für mich Liebe? Um welchen Preis gebe oder erhalte ich sie? Dieser Artikel behandelt die Thematik rund um die „gesunde Liebe“ im Bereich der Partnerschaft, wobei erwähnt werden muss, dass dieser Begriff für jede Person eine unterschiedliche Bedeutung haben wird. Es werden darüber hinaus Motive aufgezeigt, die eine Person veranlassen können, jemanden zu lieben. Schließlich werden auch Grenzen dargestellt, wonach jemand Liebe als etwas empfinden kann, das „gut tut“ oder aber auch als etwas, das blockiert.
Motive von Liebe:
Die Liebe ist die stärkste Kraft, der Intensivste aller Antriebe des Menschen. Jeder Mensch wird wie gesagt eine andere Vorstellung unter dem Begriff „Liebe“ haben und jede/r wird in diesem Feld anders handeln, wenn es darum geht, Liebe zu schenken oder Liebe anzunehmen und schließlich wird jede Person andere Gründe haben, weshalb sie den Partner/ die Partnerin liebt.
Man kann beispielsweise jemanden lieben:
- …da man aus der romantischen Perspektive heraus starke Gefühle für sein Gegenüber hegt, die ausschließlich als positiv, beflügelnd und erotisch empfunden werden
- …da man tiefe und freundschaftliche Gefühle dieser Person gegenüber hat, jedoch keine Leidenschaft dabei aufkommt
- …mit dem Gefühl, „Besitzanspruch“ auf diesen jemand zu haben und den Stolz über diese „Errungenschaft“ durch eine tiefe, geistige Verbundenheit zu leben.
- …und diese Liebe als Spiel sehen, sich nicht zu öffnen, dem Partner/ der Partnerin kaum Informationen über sich preis zu geben und möglicherweise aus einer ständigen Selbstbestätigung heraus auch die Nähe zu anderen Männern/ Frauen nicht auszuschließen.
- …mit dem Hintergrundgedanken, dass man mit der „Sicherheit der Liebe“ (wobei jene stets als relativ angesehen werden sollte) im Gepäck nicht alleine sein muss
Eine wirklich bedingungslose Liebe, wie ein Elternteil zu seinem Kind haben kann und sollte, wird es in der Partnerschaft vermutlich selten geben, da wir alle bereits bei der ParterInnenwahl beobachten können, dass wir gewisse Ansprüche an den/ die Liebste/n stellen und auch gewisse Erwartungen an sie oder ihn haben. Jedoch ist es in der Partnerschaft durchaus so, dass es Beziehungen gibt, die von beiden Partnern als wertvoll erlebt werden können und in manchen anderen Beziehungen leidet e i n Partnerteil unter dem Verhalten (Besitzdenken, etc.) des/ der jeweiligen andere/n oder vermisst Zärtlichkeiten, die sein/ ihr Gegenüber nicht bereit ist, zu geben.
Ich persönlich sehe eine Liebe als „gelungen“ und fördernd an, wenn beide Partner glücklich mit ihrer Situation sind, auch wenn es möglicherweise von der Außenperspektive aus betrachtet nicht so aussieht, als wäre die Beziehung „vollkommen“. Oft finden sich zwei Menschen und haben exakt dieselbe Vorstellung von Beziehung und Liebe. – Das ist dann wohl auch die „wahre Liebe“.
Selbstverständlich kennt jeder von uns Aussagen wie. „Für die wahre Liebe würde ich alles tun, ich würde mich ändern, würde meine Freunde aufgeben und meine Hobbies einschränken“. In einer Beziehung, in der die Liebe zum/r jeweils andere/n wirklich darauf basiert, dass jeder von beiden als Individuum mit seinen Stärken und Schwächen wertgeschätzt wird, sollte jedoch jede/r den Freiraum haben, zu sein, wie er/ sie ist. Es sollte nichts aufgegeben werden müssen sondern es sollte ein Gewinn auf allen Linien entstehen.
Was können nun Grenzen zwischen „Gewinn“ und „Verlust“ sein?
– Was sind die Grenzen innerhalb der Partnerschaft?
Auch hier gilt, dass jeder Mensch andere Vorstellungen darüber hat, wie viel Freiheiten er/ sie benötigt oder was sie/ ihn bereits einengt, jedoch braucht man sich eigentlich lediglich immer und immer wieder die Frage zu stellen, ob man sich glücklich fühlt und beim Gedanken an seinen Partner/ seine Partnerin Freude empfindet. Aspekte in Bezug auf das Ziehen von Grenzen können jene sein:
– wie geht der Partner/ die Partnerin mit dem Thema Eifersucht um?
– wie wertschätzt er sein gegenüber bzw. seine/ ihre liebevoll gesetzten Taten?
– inwiefern ist er/ sie bereit, Kompromisse in der Partnerschaft zu schließen?
– inwiefern kommuniziert er/ sie mit mir
– inwiefern nimmt er/ sie sich Zeit für Gespräche
– inwiefern haben positive Dinge in der Partnerschaft Platz?
Wenn sich nicht eine Person ständig in der Opferrolle sieht, welche besagt, dass sie bestimmte Dinge nicht erhält, jedoch alles daran setzen m u s s seinen/ ihren PartnerIn glücklich zu machen, so besteht prinzipiell kein Anlass einer Unterstützung hinsichtlich der Partnerschaft. Wenn sich allerdings abzeichnet, dass ständig eine Person und somit die gesamte Beziehung unter einer Entwicklung in eine oder sogar mehrere Richtungen leidet und sollte eine Gesprächsbasis zwischen den betroffenen Partnern nicht mehr statt finden können, so sollte am besten professionelle Hilfe durch eine dritte Person herangezogen werden. Die Liebe sollte – wie auch immer sie verstanden werden kann oder welches Motiv jemand hat, um sie zu leben – dazu dienen, dass Mann/ Frau glücklich ist.