Sex und Sexualität als ein Thema der Paarberatung
Haben Sie Probleme, mit Ihrem/r PartnerIn über Sex oder Ihre Sexualität zu sprechen oder stoßen sie mit Ihren Anliegen auf taube Ohren? Leidet ihre Beziehung möglicherweise unter dem Aspekt einer nicht funktionierenden Sexualität? Dieser Artikel zeigt auf, durch welche Umstände sich das Sexualleben in einer Partnerschaft bzw. in einer Ehe verändern kann und wie Sie wieder aus einer Krise finden können.
Die Sexualität als wesentlicher Aspekt in der Beziehung
Die Sexualität ist nicht nur deshalb wichtig weil sie Spaß machen und die Partnerschaft auflockern sollte: sie ist auch eine Möglichkeit, sich als Paar auszudrücken, dem jeweils anderen seine Zuneigung zu zeigen, sich zu streicheln, zu liebkosen, den anderen zu fühlen. Ist die Sexualität beeinträchtigt, sei es, dass sie von Seiten eines Partners zu wenig, oder zu viel gelebt werden möchte, oder diese gar in Vergessenheit geratet, so macht das etwas mit den Partnern: angenommen, es herrscht am Anfang einer Beziehung ein reges Sexualleben vor und auf einmal hat einer der Partner nicht mehr das Bedürfnis dazu. Was passiert mit dem Part, der gleich viel Sex haben möchte wie zuvor? Er oder sie wird sich zurückgewiesen fühlen und den Grund für das Ausbleiben der Sexualität stets an sich suchen. Es entstehen Fragen wie: „Bin ich nicht mehr gut oder attraktiv genug? „, „mache ich etwas falsch“ oder „hat er/ sie gar eine/n andere/n?“. Wenn solche Sätze in einem hervorkommen, tendierén viele Menschen (egal welcher Altersstufe) meist dazu, alles zu versuchen, um noch mehr aufzufallen, kaufen sich neue Unterwäsche, legen sich mehr Parfum auf, tänzeln vor dem jeweils anderen herum, doch oft hilft all das nichts und man muss sogar noch aufpassen, dass man den Satz: „Schatz, zieh dir bitte etwas an, sonst verkühlst du dich noch“ über sich ergehen lassen muss. Die Sorge, dass man für seine/n Liebste/n uninteressant ist, wächst von Mal zu Mal, an dem man wieder zurückgewiesen wird. Doch woher kann in diesem Fall ein vermeintliches Desinteresse kommen und wie kann man die Sexualität in einer Beziehung wieder ankurbeln?
Gründe für die Veränderung der Sexualität
In diesem speziellen Fall jedoch auch generell lassen sich einige Gründe nennen, welche eine Veränderung der Sexualität bewirken können:
- einer der beiden Partner befindet sich in einer Lebens- bzw. in einer Sinnkrise, bzw. einer von beiden erlebt eine starke Veränderung in seinem/ ihrem Leben
- nach einer Schwangerschaft bzw. im Zuge dieser
- Wenn einer der beiden Paare zu müde ist, um für Sexualität Kraft aufwenden zu wollen bzw. in der Zeit der Antriebslosigkeit keine Kraft durch die Sexualität erhalten kann
- Probleme in der Arbeit
- einer der beiden Partnern empfindet keine Gefühle mehr für sein Gegenüber oder es ist sogar eine fremde Person im Spiel, die statt dessen begehrt wird
Wie kann man nun eine in Vergessenheit geratene Sexualität wieder ankurbeln?
Fördernde Faktoren für das Leben der Sexualität:
- Versuchen Sie, sich freie Zeiten zu schaffen und gehen Sie aus, führen Sie angenehme Gespräche
- Reden Sie über Ihre Gefühle, über potentielle Ängste und sprechen Sie die Situation klar an aber lassen Sie dem jeweils anderen Zeit, sich auf eine möglicherweise neue Situation des Reflektierens einzulassen
- Erzählen Sie dem jeweils anderen Partner in kleinen Schritten Ihre Wünsche und Bedürfnisse
- Bringen Sie wieder Leichtigkeit in Ihre Beziehung/ Partnerschaft
- Stärken Sie das „wir“ Gefühl
- Verwöhnen Sie Ihre/n Liebste/n mit Zärtlichkeiten, kleinen Geschenken und achtsamen, wertschätzenden Worten
- Fragen sie den jeweils anderen, was er/ sie braucht, um sich mehr Sex vorstellen zu können
- Denken Sie in kleinen Schritten: auch eine lange Berührung kann schon der erste Schritt in ein erneutes, anregenderes Sexleben sein.
In manchen Fällen lassen sich keine Veränderungen in der Sexualität beobachten, selbst, wenn einige der Punkte angewandt werden: dann wäre es sehr zu empfehlen, eine Paarberatung zu machen und vor einer neutralen Person zu besprechen, wo denn genau die Problematik liegen könnte bzw. auch Einzeltermine zu vereinbaren, um gemeinsam hinter die Verhaltensmuster blicken zu können. Oft können (frühere) Situationen eine Blockade auslösen,welche nicht bewusst erlebt wird. Jene können der Grund für ein verändertes Lustempfinden sein.