Artikel „Beziehung und Antriebslosigkeit“:
Was bedeutet das?
Kennen Sie das Gefühl, antriebslos, müde und ausgepowert zu sein, da in Ihrer Beziehung negative Erlebnisse überwiegen, bzw. Sie sich dauern ärgern müssen oder Ihren Partner/ Ihre Partnerin nicht mehr verstehen? In meinem ersten Artikel zur Antriebslosigkeit wurde geschildert, was Antriebslosigkeit bedeutet und wie man generell zu mehr Energie und Ausgeglichenheit kommen kann. Jener Artikel versteht sich als Basis für diesen Artikel „Beziehung und Antriebslosigkeit“, wobei es in folgendem Artikel ausschließlich um die Harangehensweisen an Lösungen auf Konflikte innerhalb der Partnerschaft geht.
Was sollte eine Beziehung mir geben können?
Wenn man sich diverse Klatschzeitschriften ansieht, so springen einem sofort zu Beginn die lachenden Gesichter glücklichen Paare entgegen. Es wird geturtelt, geküsst, ausgegangen und füreinander geschwärmt. Dies ist oft eine Vorlage für Paare, zu denken, es gäbe bei jenen Personen, die sie in den Zeitschriften sehen, nie Probleme oder Streitigkeiten. In manchen Fällen ist das auch wirklich so – speziell am Anfang einer Beziehung. Die meisten Paare – ganz egal ob Prominente oder „Normalverbraucher“ müssen jedoch stets an ihrer Beziehung arbeiten und merken vermutlich sehr schnell, dass es gar nicht so einfach ist, sich aufeinander einzustellen, Kompromisse einzugehen. Entscheidungen gemeinsam zu treffen oder auch zusammen zu wohnen, mit all den Macken und Angewohnheiten, die den/ die Partner/ Partnerin oft zum Rasen bringen. Doch was kann eine Beziehung wirklich vermitteln? Welche „guten Seiten“ gibt es, wenn man nicht als Single lebt?
– Eine Beziehung sollte uns die Chance geben, miteinander Nähe austauschen zu können: dazu gehörten Zärtlichkeiten wie Kuscheln (dies ist einerseits ein großes menschliches Grundbedürfnis und es hilft zudem erwiesenermaßen beim Abbau gegen Stress) und Streicheln, das Ausleben der Sexualität, sowie das Vermitteln des Gefühls, dass jeder für den/ die andere/n da ist. Beziehung hilft ebenso, sich selbst anhand des Anderen erkennen und identifizieren zu können, seine Stärken und Schwächen zu erkennen. Partnerschaft soll im Optimalfall das „Vertrauen zueinander“ sowie das „Wir-Gefühl“ schärfen. Natürlich sollte es aber in einer Lebensgemeinschaft oder Ehe (all das umfasst eine partnerschaftliche Beziehung) auch Sinn und Zweck sein, gemeinsam Unternehmungen zu machen, miteinander zu reisen und Eindrücke zu sammeln, die verbinden.
Schließlich ist Beziehung auch dafür da, um über alles reden und dem/ der andere/n seine Ängste und Probleme, sowie glückliche Momente mitteilen zu können, ohne sein Gegenüber damit zu überschütten.
Es sollten die positiven Eindrücke, in denen das Gefühl eines „Wir“ entsteht, überwiegen und die negativen ersetzen, wie beispielsweise das Gefühl zu haben, ein Einzelkämpfer in der Beziehung sein zu müssen oder ohnehin nicht verstanden und wahrgenommen zu werden. Wenn Wut, Zorn, Traurigkeit und Unverständnis den Ton in der Beziehung angeben, so kommt die „Antriebslosigkeit“ ins Spiel:
Wie zeigt sich nun die Antriebslosigkeit?
Diese Antriebslosigkeit kann sich in Form von ständiger Müdigkeit oder permanenten Krankheitsschüben zeigen (es treten oft psychosomatisch-bedingte Beschwerden wie Verspannungen, Kopfschmerzen, ständige Verkühlungen und Verschleimungen, Husten, Magenschmerzen, oder Schlaflosigkeit, etc. auf). Auch die Lust, etwas mit FreundInnen zu unternehmen sinkt und eigentlich möchte der/ die Betroffene nach der Arbeit nur seine/ ihre Ruhe haben. Oft beginnen die betroffenen Menschen auch, sich nichts mehr zuzutrauen. Im Job kann man sich diese Antriebslosigkeit ebenso bemerkbar machen, denn auch, wenn man Berufs- und Privatleben noch so strikt voneinander trennen möchte, so gelingt das nicht immer. Man kann nicht immer nett und freundlich, umsichtig und präsent sein, wenn man in Wahrheit eigentlich ganz andere Sorgen hat und nicht weiß, wie man in seiner Partnerschaft weiterhin bestehen soll. In vielen Fällen ziehen Personen, die sich in einer Beziehung nicht glücklich fühlen, dann auch noch den Stress an und müssen eine Extraschicht für KollegInnen übernehmen oder noch ein paar Akten mehr bearbeiten, da jene auch genervt vom Verhalten ihrer beruflichen „Mitstreiter“ sind. Die sogenannte „Work-Life-Balance“ ist nicht immer leicht zu finden.
Was kann nun auf partnerschaftlicher Ebene gegen die Antriebslosigkeit getan werden?
Wichtig ist es stets, dem Partner/ der Partnerin mitzuteilen, was einen stört und was einem an dem/ der andere/n gefällt. Wenn dies im Alltagsleben nicht so leicht möglich ist, so tut es der Beziehung gut, hin und wieder das Wochenende über weg zu fahren, oder Tagesausflüge zu machen. Ganz egal, wo das Paar die Zeit verbringt, es ist wichtig, auch einmal außerhalb der vier Wände, außerhalb des Ortes für Konflikte etwas zu unternehmen. Wenn in der Partnerschaft keine produktive Kommunikationsbasis mehr gefunden werden kann, so wäre es sinnvoll, eine dritte, neutrale Person mit ein zu beziehen – in dem Fall beispielsweise eine Lebensberaterin / einen Lebensberater.
Wichtig ist, dass Krisen rechtzeitig erkannt werden, denn sonst können mitunter Kränkungen in der Beziehung entstehen und der/ die Partner/ in kann sich dermaßen von seiner/ ihrer „wahren Persönlichkeit“ entfernen, sodass es zwangsweise zu einer Trennung oder zu einem Seitensprung kommt.
Versuchen Sie darüber hinaus, heraus zu finden, was Ihnen gut tut und was nicht. Handeln Sie in Folge so, dass Sie mehr auf sich schauen und sich dadurch selbst wieder ernst nehmen. Je mehr Sie sich bewusst Zeit für sich nehmen und Ihr Leben in die Hand nehmen, desto eher wird Ihr Partner nachziehen und Sie dafür bewundern. Oft braucht es gar keine Worte mehr und der Input, den Sie selbst setzen, reicht aus, um sich selbst wohl zu fühlen oder auch, den Partner/ die Partnerin wieder neugierig auf Sie zu machen. Zentral ist die Botschaft, dass Sie weniger versuchen sollen, den/ die andere/n zu ändern, sondern ihre ganze Kraft auf ihre Ausstrahlung und Ihr Wohlbefinden legen sollten. Wenn sich der Partner/ die Partnerin wirklich ändert, dann tut er/ sie es für sich und nicht für Sie und dieser Grundstock bzw. dieses Ergebnis ist immer ehrlich und langwährend. – Denn bedenken Sie: wenn es Ihrem Partner gut geht und er/ sie sich wieder wohl fühlt, würden Sie vermutlich auch automatisch von diesem positiven Feld angesteckt werden und Sie würden sich wohler in Ihrer Haut finden.
Wenn Sie jedoch schon so tief in dem Kreislauf stecken, sich immer und immer mehr in negative Situationen zu verstricken und von selbst kaum mehr aus diesem negativen Gefühl aussteigen zu können, dann würde ich Ihnen empfehlen, dringend eine Beratung – für welche Art von Beratung Sie sich auch immer entscheiden – aufzusuchen. Vielleicht interessiert Sie mein Artikel „Lebensberatung in Salzburg“ in diesem Zusammenhang!