„Achtsamkeit in Partnerschaften“
Kennen Sie das Gefühl, überflüssig zu sein, wenn ihr Partner/ ihre Partnerin Ihnen immerfort sagt, was Sie denn nicht alles falsch machen oder was Sie alles nicht-machen. Dieser Artikel zeigt auf, wie wichtig es ist, den „wahren Grund“ für solche Botschaften in der Partnerschaft herauszufinden, bzw. beschreibt er, welche Rolle die Achtsamkeit in der Kommunikation innerhalb einer Beziehung hat.
Die Achtsamkeit
Was versteht man unter Achtsamkeit in der Beziehung? – Achtsamkeit kann bedeuten, Respekt für den/ die andere/n zu empfinden und ihm/ ihr das auch zu zeigen. Es kann auch bedeuten, seinem/ r Liebsten nicht nur das zu sagen, was einen stört sondern auch das, was man an Positivem wahrnimmt. Oder es kann heißen, seinem Gegenüber immer wieder kleine Überraschungen zu machen und ihm ihr zu sagen, dass er/ sie für einen nicht selbstverständlich ist. Es gibt viele Facetten und Bedeutungen von Achtsamkeit: wir alle tendieren jedoch dazu, dem Partner/ der Partnerin am Anfang der Beziehung Achtsamkeit zu schenken und – sobald der Alltag einkehrt oder eine gewisse Selbstverständlichkeit der Beziehung sich einzuschleichen droht – lässt die Qualität der Achtsamkeit nach und wir beginnen, alles Mögliche am jeweils anderen zu finden, um den Frust, den wir ihm/ ihr gegenüber haben, weiter auszubauen. Je mehr negative Wortmeldungen oder Kränkungen jemand erhält, desto weniger wird dieser wiederum gewillt sein, dem Sender ein freundliches Verhalten entgegen zu bringen. Konflikte sind somit vorprogrammiert. Versuchen Sie somit stets, Ihrem Partner/ Ihrer Partnerin auch zu sagen, wenn Ihnen ein Verhalten an ihm/ ihr gefällt oder wenn sie sich über eine Tat von ihm/ ihr freuen. Teilen Sie ihm/ ihr auch mit, dass Sie merken, dass er/ sie sich bemüht und dass Sie auch sehen, dass etwas voran geht oder sich in eine positive Richtung entwickelt, die sie bisher vermisst haben. Sie werden sehen, es stellt sich eine ganz andere Gesprächsbasis ein und auch Sie merken immer mehr, dass Ihr Partner/Ihre Partnerin schließlich auch positive Seiten hat, in die Sie sich möglicherweise sogar verliebt haben. Oft geht es nur um das Laut-Aussprechen um sich selbst bestimmte Dinge bewusst machen zu können.
Viele KlientInnen in einer Paarberatung beschreiben, dass sie nicht wissen, weshalb sie sich gegenseitig beschimpfen und quasi keine normale Gesprächsbasis mehr möglich ist. Es werden Sachen in der Partnerschaft ausgegraben, die längst verziehen schienen und es werden Kränkungen ausgesprochen, die bisher in der Partnerschaft nie denkbar waren. Doch was ist der wahre Grund für dieses Verhalten und weshalb schieben wir ständig irgendetwas Anderes vor, um nur nicht mit dem eigentlichen Störfaktor herausrücken zu müssen?
– Sehr oft stellt der Grund das fehlende Vorhandensein von Achtsamkeit und Aufmerksamkeit gegenüber dem Partner/ der Partnerin dar. Wir bestrafen den/ die andere/n mit Beschimpfungen oder Anschuldigungen um nicht aussprechen zu müssen, dass wir in Wahrheit mehr Zuneigung brauchen und vom anderen wahrgenommen werden möchten. Es ist in der Regel leichter, den Partner/ die Partnerin verbal zu kränken, als ihm/ ihr zu erklären, was weinen wirklich beschäftigt und störend ist.
Gespräche sind – insofern nichts zerredet wird – nahe zu immer die beste Methode, um Klarheit zu erhalten und zu schaffen insofern eine Kommunikation zwischen den Partnern möglich ist. Erinnern Sie sich stets daran, wie sehr Sie selbst – zumindest hin und wieder – Zuspruch und Bestätigung ihrer Leistung oder ihres Verhaltens brauchen. Versuchen Sie sich in Ihren Partner/ in Ihre Partnerin hineinzuversetzen und teilen Sie ihm/ ihr mit, wenn Sie denken, dass es ihm/ ihr nicht gut geht. Versuchen Sie gemeinsam, eine Lösung ihres Problems zu erarbeiten, aber sprechen Sie es an!
Keiner kann riechen, was der andere denkt und selbst, wenn wir miteinander kommunizieren, gibt es Missverständnisse und Unklarheiten. Von daher ist die Achtsamkeit immer etwas, was uns dabei unterstützen kann, dass wir einander vieles verzeihen oder beginnen, den/ die andere/n mehr und mehr zu schätzen.